ISTANBUL – Eine Stadt auf zwei Kontinenten
Rita Seelbach, Oktober 2011
Dass Istanbul eine faszinierende Stadt ist, dachten wir uns bereits vor der Reise. Aber dass sie so interessant ist, wie wir sie erlebt haben, hat uns doch überrascht.
Als Ausgangspunkt für unsere Entdeckungen haben wir uns für das 4- Sterne Hotel Best Western The President entschieden, welches ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis hat. Zum Frühstück bot es ein sehr reichhaltiges und schmackhaftes Angebot. Die Zimmer waren sauber, gut ausgestattet und komfortabel. Auch besitzt das Hotel eine Dachterrasse mit einem herrlichen Rundblick.
Von unserem Hotel im Altstadtbezirk aus konnten wir fast alle Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichen. Allerdings kamen da pro Tag schon so einige Kilometer zusammen.
Dass wir fünf volle Tage für Besichtigungen eingeplant haben, machte unseren Städtetrip nicht so stressig. Denn in der Stadt liegen ständig mehrere Kreuzfahrtschiffe vor Anker, die viele Touristen von Bord gehen lassen. So ergeben sich lange Wartezeiten vor den berühmtesten Highlights der Stadt.
Sehr zu empfehlen ist deshalb die sog. Museumskarte, die für 72 Std. ab erster Benutzung gültig ist. Diese erlaubt, dass man die langen Warteschlangen einfach passieren kann und sofort Einlass erhält. Beim Topkapi-Palast und bei der Hagia Sophia war das eine super Sache.
Gerade für diese beiden Sehenswürdigkeiten kann man gut einen halben Tag einplanen, wenn man sich mit der dazu gehörenden Geschichte auseinander setzt.
Von den ca. 1700 Moscheen der Stadt kann man natürlich nur einige wenige besuchen. Doch ist nicht nur die „Blaue Moschee“ auch genannt Sulthan Achmed-Moschee sehenswert. Es lohnt auch ein Besuch der „Neuen Moschee“, der Beyazit-Moschee, Süleymaniye-Moschee oder der Rüstem-Pascha-Moschee.
Die herrlichen Mosaiken im wunderschönen Farb- und Mustermix beeindrucken ungemein und machen die Moscheen zu einem wunderschönen Ort der Ruhe im hektischen Istanbul.
Für die kirchengeschichtlich interessierten Besucher der Stadt ist ein Besuch der Chora-Klöster und der Sergios- und Bakchoskirche (die „kleine Hagia Sophia“, die als Vorbild für andere Kirchenbauten, wie z.B. dem Aachener Dom gilt) sehr interessant.
Ein unbedingtes Muss ist eine Fahrt auf dem Bosporus, bei der man an prächtigen Palästen vorüberzieht. Zu Fuß über die Galata-Brücke und die Fahrt mit dem Aufzug auf den Galata-Turm ist ebenfalls lohnenswert, da man einen herrlichen Ausblick über die ganze Stadt hat.
Der Weg weiter zum Taksim-Platz zeigt das moderne Istanbul mit modernen Geschäften, ähnlich wie bei uns in den Fußgängerzonen. Abseits dieser Prachtstraße ist es allerdings weniger interessant, als auf der anderen Seite des Goldenen Horns.
Zurück im Stadtteil „Beyazit“ kann man über den Gewürzbasar und den „Großen Bazar“ schlendern und mit den Händlern feilschen. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass man die besseren Geschäfte außerhalb dieses Basars macht. Trotzdem ist man beeindruckt von der Vielzahl des Angebots und der Präsentation der Waren.
Für den abendlichen Restaurantbesuch gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. So hat jeder Stadtteil sein eigenes Gesicht und es ist immer wieder eine andere Atmosphäre in den Straßen. Auch im Altstadtbezirk von Sultanahmed gibt es sehr gute Restaurants mit einem guten Preisniveau.
Überrascht hat uns, dass Istanbul sehr hügelig ist. Wie Rom, wurde die Stadt ebenfalls auf
7 Hügeln erbaut. Während man dies in Rom nicht unbedingt merkt, sind die Straßen in Istanbul teilweise sehr steil und machen das Umherstreifen in der Stadt stellenweise richtig anstrengend.
Es gibt Stadteile, in denen man kaum einer Frau begegnet, dann wiederum Stadtteile die sehr konservativ geprägt sind. Dort sieht man die Frauen tief verschleiert mit Tschador.
Andere Stadteile wiederum sind sehr westlich orientiert, und man könnte meinen in einer deutschen Großstadt zu sein.
Diese Vielfalt macht Istanbul so interessant, aufregend und sehenswert. Für diejenigen, die gerne Städtereisen machen, ist Istanbul auf jeden Fall eine Reise wert.